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<h1>Was man als Spediteur erleben kann</h1>
	<p>Vieles an unserem Arbeitsalltag ist reine Routine. Daneben ergeben sich bei der Auftragsabwicklung aber auch immer wieder mal Ereignisse, die in Erinnerung bleiben.</p> 
	<p>Einige Highlights haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt.</p>
	<p>Wenn Sie gerade nichts anderes zu tun haben, dann lesen Sie doch mal……</p>
	<dl class="fliesstext mid">
	<dt>22.01.2013</dt>
	<dd>
		Diesmal ging es um 6 komplette Sattelzüge mit Lüftungsgeräten, die
		wir für einen deutschen Exporteur in der Slowakischen Republik an einem Tag
		abholen mussten. Für den 24.01.2013 war um 08.00 Uhr in Hannover ein
		Zollstopp für alle LKW geplant. Grund war, dass die Ladungen mit einem
		Satz Exportdokumente über Bremerhaven nach Südamerika weiter reisen
		mussten. Bei Lieferungen in Länder außerhalb der EU muss der Versand
		am Vortag beim Zoll angemeldet werden, damit dieser die Möglichkeit
		zu einer Außenprüfung an der Ladestelle hat. Das ging in diesem Fall
		natürlich nicht, deshalb der Zollstopp. Alle LKW waren bei einem
		Transportunternehmer gechartert und hatten wie geplant geladen.
		Am 24.01. waren dann nur 5 LKW pünktlich in Hannover, der sechste
		fehlte. Dieser hatte unterwegs ein Defekt an der Bremsanlage lahm gelegt.
		Ursache dafür war, dass zur Zeit der Beladung in der Slowakei extrem
		niedrige Temperaturen herrschten. Die Bremsanlage von LKW wird u.a.
		über einen Kompressor mit Druckluft betrieben, die natürlich auch
		Feuchtigkeit enthält, die in der Anlage kondensieren kann. Dafür gibt es
		eine Entlüftung über ein Überdruckventil. In diesem Fall hatte sich
		irgendwo in der Bremsanlage Eis gebildet, das sich bei dem nachfolgenden
		Temperaturanstieg löste und eine Leitung verschloss. Die Reparatur
		durch einen eiligst herbeigerufenen Notdienst nahm natürlich einige
		Zeit in Anspruch, so dass die anderen 5 Kollegen leider für die 
		Abfertigung auf ihn warten mussten. Trotz allem waren die LKW
		noch pünktlich am gleichen Tag bei der Container-Packstation in
		Bremerhaven, so dass das gebuchte Schiff auch noch erreicht wurde.
	</dd>
	<dt>02.03.2013</dt>
	<dd>
		Dieser Sonnabend war absolut frei von Stress und Ärger.
		Wir feierten das 10 jährige Bestehen unserer kleinen Firma.
		Dazu hatten wir einen praktischerweise in unmittelbarer Nähe 
		gelegenen Festsaal angemietet, hübsch möbliert, liebevoll dekoriert 
		und mit reichlich Buffet und Getränken ausgestattet. Als Höhepunkt
		hatten wir den Zauberkünstler Axel Hecklau engagiert.
		Geladen waren unsere Kunden aus Nah und Fern, Freunde und Familien, 
		die an diesem ersten sonnigen Frühlingstag auch zahlreich erschienen waren.
		Viele kleine Präsente, nette Gespräche und zauberhafte 45 Minuten
		mit Herrn Hecklau werden uns immer in Erinnerung bleiben.
		Schade war nur, dass 15 Gäste weniger kamen als zugesagt hatten
		und wir so ein viel zu großes Buffet bestellt hatten. 
		Eiligst zum Ende besorgte Vorratsdosen vermieden, dass hier
		Lebensmittel im Müll landeten.	
		<br>
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		<br>
	</dd>
	<dt>01.07.2013</dt>
	<dd>
		Und wieder einmal zwei Bauteile für ein Schiff, diesmal je 20.000 kg
		mit 14,00x5,10x1,60m. Transport im Konvoi mit 2 offenen LKW am 25.07.2013
		aus dem Raum Verden, diesmal aber direkt zu einer Werft in Bremen.
		Unser Kunde war nach dem Desaster vom letzten Auftrag höchst
		sensibilisiert und der Meinung, seine frühzeitige Bestellung würde
		alle Probleme im Zusammenhang mit der noch immer überlasteten 
		Genehmigungsbehörde in Bremen ausräumen.
		Das dachten wir auch - was für ein Irrtum!
		Die Genehmigungen wurden natürlich sehr zeitig beantragt. Dann
		wurden wegen Problemen bei der Fertigung als neue Termine eine
		Fahrt am 15.08. sowie eine am 22.08.2013 geplant und die
		Genehmigungsanträge entsprechend geändert. Die Genehmigung war
		diesmal pünktlich und der erste LKW stand beladen und wie mehrmals zuvor 
		mit beleuchteten Warntafeln gesichert bei unserem Kunden zur Abfahrt bereit.
		In der Nacht um 03.00 Uhr kam die Polizei für die erforderliche
		Begleitung bis zur Autobahn - und verweigerte die Ãœbernahme des
		Transports. Der Beamte der Polizei Verden war der Auffassung, dass 
		an den Seiten zusätzliche Beleuchtung anzubringen wäre. Das Angebot
		des Fahrers, dazu mitgeführte Reflektoren zu verwenden, wurde abgelehnt.
		Unser Kunde kam am nächsten Morgen zur Arbeit und sah entsetzt den 
		beladenen LKW vor seiner Tür. Durch Übersendung der "Richtlinien zur
		Kenntlichmachung von Übermaßtransporten" konnten wir zunächst einmal
		zweifelsfrei klären, dass Unkenntnis des Beamten die Ursache war.
		Wo Menschen arbeiten, werden halt auch mal Fehler gemacht.
		Dumm war nur, dass der Transport wegen der Wochenendsperrzeiten nun
		erst wieder in der Nacht vom 18. auf den 19.08. möglich war.
		Alle Versuche, eine Aufhebung dieser Sperrzeit wegen des hoheitlichen
		Irrtums zu erreichen, schlugen fehl. Auf der Werft wurde das Teil
		natürlich erwartet, was unserem Kunden zusätzlichen Ärger einbrachte.
		So trafen sich dann Fahrer, Begleitfahrzeug und Polizei in dieser Nacht 
		erneut. Zur Sicherheit waren an den Seiten Lämpchen angebaut worden.
		Auch diese Fahrt fand nicht statt, da die Polizei dies wegen Nebel
		untersagte. Unser Kunde war am nächsten Morgen wieder entsetzt.
		In der folgenden Nacht der nächste Versuch. 
		Diesmal kam der LKW genau bis zur ersten Kurve. Dort schlitzte 
		nämlich ein nach unten ragendes Anbauteil den Tank des LKW auf,
		wobei zum Glück kein Diesel auslief. 
		Ursache dafür war auch eine Fehleinschätzung des Fahrers, der den
		LKW am 15.08. beladen hatte.
		Nun musste ein Autokran kommen, um das Teil anzuheben, damit
		Kanthölzer darunter gelegt werden konnten.
		Dann kam die Nacht vom 21. auf den 22.08.2013. Wieder trafen sich
		Fahrer, Begleitfahrzeug und Polizei zu einer gemeinsamen Ausfahrt.
		Die Kolonne fuhr in Verden auf die Autobahn und stand vor
		einer Baustelle, die selbst den örtlichen Polizeibeamten bis zu
		diesem Moment unbekannt war. Unmittelbar darauf kam ein weiterer
		Transport mit Ãœberbreite auf der Autobahn herangefahren und gesellte sich
		hinzu. So stand man dann und blinkte blau und gelb in den Nachthimmel.
		Zurück ging nicht, also wurden die Absperrbarken gemeinsam beiseite
		geräumt, die Fahrzeuge passierten die Engstelle und die Barken wurden
		wieder aufgestellt. 
		Wie sich am nächsten Morgen herausstellte, war das Hindernis eine
		Wanderbaustelle für Fahrbahn-Instandhaltungsarbeiten, die schneller
		als erwartet Richtung Bremen vorgekommen war.
		Nur: jetzt war dieser Weg für den zweiten Transport am 25.08.2013 
		nicht mehr befahrbar und die Genehmigung somit erloschen. 
		Weder wir, noch unser Kunde oder der Empfänger waren inzwischen noch wirklich
		amüsiert und verständnisvoll. Wir fanden heraus, dass die Baustelle
		am 23.08. Vormittags geräumt und am 26.08. Vormittags an anderer
		Stelle wieder eingerichtet werden sollte.
		Bei der Werft in Bremen war ein Baustillstand absehbar, so dass hier
		Ausfallkosten und Konventionalstrafen des Schiffseigners drohten.
		Der Autor dieser wahren Geschichte entwarf in Absprache mit dem
		Transportunternehmen eine Dringlichkeitserklärung, die die Werft
		auf ihren Briefbogen übernahm und an uns zur Vorlage beim Amt
		zurücksandte. Der Erfolg war eine Freigabe am 22.08.2013 
		für die Nacht vom 25. (Sonntag) auf den 26.08.2013. 
		Freudig informierten wir unseren Kunden darüber, dass wir mit
		Hilfe der Werft Erfolg hatten und wollten am Freitag Nachmittag
		den LKW zur Beladung stellen. Nur stellte sich sofort danach heraus,
		dass erstens das Bauteil Platz in der Halle für einen Folgeauftrag
		blockierte und zweitens am Freitag kein Personal zur Beladung
		vorhanden war. Mit einer Eilaktion schickten wir den LKW noch am 22.08.
		zur Ladestelle. Nach Beladung musste der Fahrer dort übernachten,
		da für die Rückfahrt nach Bremen keine Schichtzeit mehr vorhanden
		war. 
		Und nun kommt die Pointe:
		Ein Mitarbeiter unseres Kunden fuhr am 22.08. nach Feierabend 
		mit seinem PKW über die Autobahn von Verden nach Bremen.
		Am nächsten Morgen fragte er uns, wofür das ganze Theater und
		der ganze Aufwand eigentlich gut waren? 
		Da war nämlich keine Baustelle mehr!!!!!!
		Am Ende haben wir dann noch versucht zu ermitteln, wem bei diesem
		Chaos welche Kosten entstanden waren, das dann aber am Ende gelassen.
	
	</dd>
	<dt>12.09.2013</dt>
	<dd>
		Ein Auftrag um 12.15 Uhr: bis 13.00 Uhr in Berlin einen Plansprinter bereit stellen
		für den Transport einer 1.000 kg schweren Kabeltrommel zum Flughafen Hamburg.
		Dort war wegen eines Kabelschadens ein Terminalbreich nicht nutzbar.
		Wir waren pünktlich an der Ladestelle, das Kabel aber noch nicht aufgetrommelt.
		Um 14.30 Uhr Abfahrt und bereits um 19.00 Uhr Ankunft am Ziel. Alle Versuche, den
		im Auftrag angegebenen Monteur zu erreichen, endeten in einer Mailbox. Ein Rückruf
		kam nicht, unser Kunde war längst im Feierabend - was nun?
		Ein Anruf bei der Telefonzentrale des Flughafens brachte dann nach einem längeren
		Gespräch mit einer hilfsbereiten Telefonistin immerhin einen Kontakt zur technischen
		Instandhaltung. Der dortige Mitarbeiter wußte von nichts und zeigte sich zunächst sehr
		unwillig bei der Weitergabe von Handynummern möglicherweise informierter Kollegen.
		Die dann doch herausgegebenen Rufnummern führten wieder in Mailboxen.
		Und dann: es war bereits 20.30 Uhr, der Autor dieser Zeilen saß inzwischen
		ziemlich genervt durch Fahrer und Transportunternehmer vor seinem heimischen PC,
		um noch irgendwie jemanden zu ermitteln - kam ein Rückruf. Der Anrufer wußte sogar
		sofort, worum es ging und holte den wartenden Fahrer an einer Tankstelle ab.
		Der uns angegebene Monteur hatte übrigens an diesem Tag frei, wie sich im
		Gespräch herausstellte.
		Das defekte Kabel sollten wir gleich wieder nach Berlin zurückbringen. Auch das
		klappte nicht, da 70m abgerollt im Terminal lagen und der Rest gut verschlossen
		im Sicherheitsbereich des Flughafens lagerte. Organisation ist eben alles!
	</dd>
	<dt>29.11.2013</dt>
	<dd>
		Per Direktkurier mussten einige empfindliche Teile von Soltau nach Kellinghusen 
		gebracht werden. Unser Kunde hat seit vielen Jahren seinen Sitz in einer ehemaligen
		Bundeswehrkaserne und dort mehrere Garagen als Ersatzteillager gemietet.
		Bekleidet mit Jacken mit Firmenlogo begaben sich zwei Mitarbeiter mit dem Fahrer
		zu den Garagen, um das Fahrzeug zu beladen. Minuten später raste ein Polizeiwagen
		mit Blaulicht auf den Hof, blockierte den LKW, 3 Beamte sprangen heraus und
		fragten, was denn da vorgehen würde.
		Der Grund: ein offensichtlich mit viel Zeit ausgestatteter Wohnungsmieter aus der
		Nachbarschaft hatte einen LKW mit polnischem Kennzeichen ( Pole=Dieb ) sowie
		weitere verdächtige Personen bei möglicherweise strafbaren Handlungen beobachtet.
		Den Beamten war der Auftritt dann doch unangenehm, denn Abteilungen der Polizei
		der Stadt Soltau sind Nachbarmieter unseres Kunden.
	</dd>	
	
	<!--</dd>
	<dt>04.11.2009</dt>
	<dd> -->
	
</dl>
</div>